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- Tails in einer virtuellen Maschine benutzen
Es ist manchmal angenehm, Tails ausführen zu können, ohne den Computer jedes Mal neu zu starten. Dies ist mit der Nutzung einer virtuellen Maschine möglich.
Mit virtuellen Maschinen ist es möglich, Tails innerhalb eines Host-Betriebssystems auszuführen (Linux, Windows, oder macOS). Eine virtuelle Maschine emuliert einen echten Computer und sein Betriebssystem, genannt Gast, und erscheint in einem Fenster auf dem Host-Betriebssystem.
Wenn Sie Tails in einer virtuellen Maschine ausführen, können Sie die meisten Funktionen von Tails von Ihrem normalen Betriebssystem aus ausführen und beide gleichzeitig benutzen, ohne dass der Computer neugestartet werden muss.
So sieht Tails aus, wenn es in einer virtuellen Maschine unter Debian unter der Nutzung von GNOME Boxes ausgeführt wird:
Wir bieten derzeit keine Lösung zum Betreiben von virtuellen Maschinen auf einem Tails-Host.
Sicherheitsbedenken
Die Benutzung von Tails in einer virtuellen Maschine hat verschiedene Konsequenzen für die Sicherheit. Abhängig von Ihrem Hostbetriebssystem und Ihren Sicherheitsanforderungen könnte die Benutzung von Tails in einer virtuellen Maschine gefährlich sein.
Sowohl das Hostbetriebssystem als auch die Virtualisierungssoftware sind in der Lage, zu überwachen, was Sie in Tails tun.
Wenn das Hostbetriebssystem mit einem Softwarekeylogger oder anderer Schadsoftware kompromittiert ist, kann dies die in Tails eingebauten Sicherheitsmechanismen unwirksam machen.
Führen Sie Tails nur in einer virtuellen Maschine aus, wenn sowohl das Hostbetriebssystem als auch die Virtualisierungssoftware vertrauenswürdig sind.
Es werden voraussichtlich Spuren Ihrer Tails-Sitzung auf der lokalen Festplatte hinterlassen. Beispielsweise nutzen Hostbetriebssysteme üblicherweise Swapping (oder Paging), wodurch Teile des Arbeitsspeichers auf die Festplatte kopiert werden.
Benutzen Sie Tails nur in einer virtuellen Maschine, wenn das Hinterlassen von Spuren auf der Festplatte kein Problem für Sie ist.
Deshalb warnt Sie Tails, wenn es in einer virtuellen Maschine läuft.
Die virtuelle Maschine Tails verändert das Verhalten des Host-Betriebssystems nicht und der Netzwerkverkehr des Hosts wird nicht anonymisiert. Die MAC-Adresse des Computers wird durch die MAC-Adressen-Anonymisierung Funktion von Tails nicht verändert, wenn sie in einer virtuellen Maschine ausgeführt wird.
Lösungen zur Virtualisierung
Um Tails in einer virtuellen Maschine auszuführen, ist es nötig, dass Sie Virtualisierungssoftware auf dem Hostbetriebssystem installiert haben. Es gibt verschiedene Lösungen zur Virtualisierung für Linux, Windows und MacOS.
Die folgende Liste enthält nur Freie Software, da wir glauben, dass dies eine notwendige Voraussetzung für Vertrauenswürdigkeit der Software ist. Lesen Sie die vorangegangene Warnung und unsere Stellungnahme zu Freier Software und öffentlicher Kontrolle.
Es gibt auch proprietäre Virtualisierungslösungen wie VMWare, diese sind hier aber absichtlich nicht aufgeführt.
VirtualBox ist verfügbar für Linux, Windows und Mac. Die kostenlose Softwareversion beinhaltet keine Unterstützung für USB-Geräte und erlaubt nicht die Nutzung von persistentem Speicher.
GNOME Boxes ist unter Linux verfügbar. Es verfügt über eine einfache Benutzeroberfläche, erlaubt jedoch nicht die Verwendung eines persistenten Speichers.
virt-manager ist auf Linux verfügbar. Er verfügt über eine komplexere Benutzeroberfläche und ermöglicht die Verwendung eines permanenten Speichers, entweder durch:
- Starten von Tails von einem USB-Stick.
- Erstellen eines virtuellen USB-Speichermediums, welches als einzelne Datei auf dem Hostbetriebssystem gespeichert wird.